Hier präsentieren wir Ihnen alle ausführungsreifen bzw. bereits in Realisierung befindlichen Projekte von nock/art.
Roman Signer
„Pipeline“, eine partizipative und temporäre Skulptur,
Realisierung 2015
*1938 in Appenzell (CH), lebt und arbeitet in St. Gallen, Schweiz. Roman Signer ist Bildhauer und Konzeptkünstler. Er arbeitet mit Kräften und Wirkungen.
Die Lebensdauer dieser Skulptur, die so lange partizipativ sein wird, bis der Kofferraum des Autos mit Steinen gefüllt ist, ist unbestimmt: Ob und wann es weggeräumt wird oder ob es als Erinnerungsstück dem Zahn der Zeit überlassen, also wegrosten wird. Ungewiss ist auch, ob das Auto unter der Last der Steine zusammenbrechen wird. Gewiss ist aber, dass Wanderer, ob groß oder klein, die Mühe nicht scheuen werden, die beim Auto liegenden Steine ein Stück des Weges hinaufzutragen, um sie mit großem Getöse wieder hinunter zu schicken. Roman Signer kennt sein Publikum und den, nicht nur im Kind vorhandenen, unbändigen Trieb, dem Zusammenhang von Ursache und Wirkung auf den Grund zu gehen, beziehungsweise Lärm zu erzeugen. Roman Signers Werk ist auch ein ironischer Kommentar zum ersten Konzept von nock/art, dessen Titel „Rollende Steine“ war. Seine Grundidee Bestand darin, durch Wanderer Steine ins Gebirge tragen zu lassen, um sie dann in erst zu klärender Weise in noch fiktive Kunstwerke von fiktiven Künstlern zu integrieren.
Daniel Knorr
„Archeotektur“, permanente Installation, 2015
*1968 in Bukarest (RO), lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland. Er ist konzeptioneller Bildhauer, sein Arbeitsschwerpunkt sind Projekte im öffentlichen Raum.
Daniel Knorrs völlig offene und experimentelle Annäherung an Aufgaben und Orte führt ihn immer wieder zu überraschenden und höchst orginellen Lösungen. Das Projekt für nock/art ist ein prägnantes Beispiel für seine Arbeitsweise, in der skulpturale Idee und (ungewöhnliches) Material sich in hohem Maß gegenseitig bedingen. Sich den topographischen Gegebenheiten anpassend, formt er eine archaisch-mystische „Höhle“ aus großen, industriell gefertigten Tonziegeln. Durch gezieltes Aufbrechen der Ziegelkammern werden in der Folge effektvolle Wandstrukturen erzeugt, die Begriffe wie „natürlich“ und „künstlich“ auf verblüffende Weise verschwimmen lassen beziehungsweise in Frage stellen. Die „künstliche Natürlichkeit“ des Werks wird zusätzlich auf ironische Weise gesteigert, indem er im Stundentakt einen Plastik Kuckuck aus der Wand hüpfen und rufen lässt.
Die Höhle, ca. 10 x 5 x 4 Meter groß, soll für Menschen und Tiere zugänglich sein, ist wasserdicht und indirekt belichtet. Die elektrische Energie für das Licht und den Kuckuck wird durch einen Minigenerator aus dem nahen Bach gewonnen. Für seine Höhlen Idee hat der Künstler bereits mehrere Situationen gefunden und geprüft, sich aber noch nicht endgültig entschieden.
Ingeborg Strobl
„Steinbruch“, work-in-progress, Abschluss voraussichtlich 2015-16
* 1949 in Schladming (AT), lebt in Wien. Konzeptkünstlerin, Künstlerbücher, Installation, Kunst im öffentlichen Raum.
Ingeborg Strobl, 2013
Der Steinbruch Staudach liegt an der Strecke zwischen Bad Kleinkirchheim und St. Oswald, der Abbau von hellem, gebändertem Dolomit wird nun nach über 60 Jahren eingestellt.
Die mächtige, durch Stufen strukturierte Felswand bildet mit dem Raum davor und dem dazugehörigen Betriebsgebäude eine geschlossene und äußerst faszinierende Einheit.
Das Projekt STEINBRUCH gliedert sich in 3 Teile: Die Felswand ist von einer auffallenden Struktur überzogen: senkrechte Linien in regelmäßigen Abständen, entstanden durch die Bohrungen zur Anbringung des Sprengstoffes. Diese Linien (Reliefs) werden durch Bemalung hervorgehoben und zu Elementen einer riesigen, linear-abstrakten „Zeichnung“ auf dem Gestein – schon vorhandene Spuren technischer Eingriffe werden durch diese minimalen künstlerischen Hinzufügungen auf eine dezidiert ästhetische Ebene transferiert und gleichzeitig wird auf die formalen Qualitäten kommerzieller Bearbeitung rückverwiesen.
Das Betriebsgebäude wird in einem Künstlerbuch dokumentiert, es wird die poetische Aura dieses Industriedenkmals wiedergeben, sachliche Aspekte und Informationen bilden den Hintergrund.
Die Grundfläche vor der Felswand wird eingeebnet und entweder als natürliches Biotop mit entstehender Wasserfläche belassen oder als freie Fläche, mit Schotter aus dem Steinbruch und einem hölzernen Podest als Platz definiert und für diverse kleinere Kulturveranstaltungen zur Verfügung gestellt.
Gottfried Bechtold
*1947 in Bregenz (AT), lebt und arbeitet in Hörbranz und Bregenz im urbanen und ländlichen Raum. Er ist Bildhauer und profilierter Vertreter der ersten Generation österreichischer Konzeptkunst.
Eine Projektidee
Für das Austria Center Vienna schuf Bechtold 1986 mit Monolithen aus fünf Kontinenten, die durch einen sich im Tagesablauf verändernden Laserstrahl verbunden sind, die „Interkontinentale Skulptur“. 1987 wurde diese, ohne den Künstler zu verständigen, abgebaut und dabei beschädigt, was zu heftigen aber letztlich ergebnislosen öffentlichen Auseinandersetzungen und bis heute nicht entschiedenen Urheberrechtsstreitigkeiten führte. Von deren Klärung hängt die Realisierung seines Projekts für nock/art ab.
Mit den seither im Lager liegenden Steinen beabsichtigt der Künstler nämlich für Bad Kleinkirchheim eine Skulptur zu formen, indem er diese, klassisch bildhauerischen Prinzipien folgend, tragend, lastend und stützend wieder zusammenführt. Ihre vorher immaterielle Verbindung mit Laserstrahlen wird sozusagen in eine körperliche übergeführt. Die symbolische Ebene seiner Arbeit bleibt trotzdem erhalten: Eine Skulptur mit Steinen aus fünf Erdteilen ist auch eine verständliche und sinnhafte Metapher für eine Tourismusregionen.
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